Dein Einstieg in die Welt der Wildkräuter.
Hier dreht sich alles um das Thema essbare Wildkräuter und Heilpflanzen sowie Wildkräuterrezepte und Naturkosmetik.
ZWIEBEL-HONIG - EIN URALTES HAUSMITTEL
ZWIEBEL - EIN URALTES HAUSMITTEL
Die Zwiebel war 2015 „Heilpflanze des Jahres“ und das zu Recht, denn diese Lauchart hat es in sich. Die Küchenzwiebel existiert, von gelegentlichen Verwilderungen abgesehen, nur noch als reine Kulturpflanze in der Obhut des Menschen. Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und wird seit mehr als 5000 Jahren als Heil-, Gewürz- und Gemüsepflanze kultiviert. Bei den alten Ägyptern wurden Zwiebeln den Göttern als Opfergabe gereicht und waren eine Art Zahlungsmittel für die beim Pyramidenbau eingesetzten Arbeiter, die die Zwiebel als Stärkungsmittel aßen.
Mit der Zwiebel steht mit geringem Aufwand und Kosten jederzeit ein Haus- und Heilmittel aus der Küchenapotheke zur Verfügung. Viele Rezepturen können sehr spontan hergestellt werden, da außer Zwiebel fast nichts dazu benötigt wird.
Legendär ist die Zwiebel als entzündungshemmendes Mittel. So wird ein Zwiebelwickel beispielsweise bei Ohrenschmerzen eingesetzt. Auch bei Wespen- und anderen Insektenstichen kommt die antiseptisch und entgiftende Wirkung der Zwiebel zum Einsatz.
Außerdem ist die Zwiebel ein altbewährtes Hausmittel gegen Schnupfen, Erkältung und Husten. Hier empfiehlt sich ein Zwiebelsirup, ein Zwiebeltee, Zwiebelsäckchen und Zwiebelsöcken.
🌿 Folgende Eigenschaften bringt die Zwiebel mit sich: Antibakteriell, antiviral, auswurffördernd, blutdrucksenkend, blutzuckersenkend, entzündungshemmend, schleimlösend.
🌿 Diese Inhaltsstoffe besitzt sie unter anderem: Ätherische Öle, schwefelhaltige Verbindungen (Alliin), Flavonoide, Fructane, Mineralstoffe, Vitamin B, C.
In meinem Workshop „Zwergen-Apotheke“ am 26.2.23 erfahrt ihr einiges über bewährte Hausmittel, unter anderem auch die Zwiebel. Es sind noch Plätze frei.
Welche Hausmittel verwendet ihr zuhause? Schreibt es in die Kommentare.
Ich bin gespannt!
Eure Tina von wildkrautverliebt
NATURKOSMETIK - KRÄUTER-ZAHNPULVER
Irgendwann ist immer das erste Mal. Und so stand mein erster Versuch eines selbst gemachten Kräuter-Zahnpulvers sowie der Dreh meines ersten Reels an. Und ich finde beides ist ganz gut gelungen.
Momentan stecke ich mitten im tollen Naturkosmetik-Kurs von BlattundDorn.
Als am Wochenende meine Zahnpasta leer wurde, dachte ich, das ist wohl ein Zeichen. Nach alle dem was ich gelesen hatte, wollte ich keine Zahnpasta mehr kaufen. In herkömmlicher Zahnpasta finden wir allen voran Mikroplastik, das aufgrund der Scheuerwirkung dort reichlich Einsatz findet. Und so machte ich mich ans Mischen des Zahnpulvers. Es ist wirklich total einfach.
Zutaten:
Zubereitung:
1. Die getrockneten Kräuter in einen Mörser geben und zermahlen.
2. Um ein feines Pulver zu erhalten, die Kräuter anschließend sieben.
3. Das Kräuterpulver dann mit Natron, Birkenzucker und Heil- oder Tonerde vermischen.
4. Abschließend das Kräuter-Zahnpulver in einen Tiegel füllen, mit Inhalt und Datum beschriften. Es ist direkt einsatzbereit.
Anwendung:
Eine Prise Zahnpulver auf die nasse Zahnbürste streuen und die Zähne wie gewohnt putzen.
Das erste Zähneputzen war schon ungewohnt. Plötzlich schäumt es nicht mehr im Mund und die Farbe ist braun. Die Kräuter schmecken super angenehm und geben einen tollen frischen Atem, bleiben nur manchmal zwischen den Zähnen hängen. Ansonsten werden die Zähne schonend und gründlich gereinigt, Beläge super entfernt.
Auf jeden Fall hat mich die Naturkosmetik schon mal gepackt. Vielleicht versuche ich noch eine Kokos-Minz-Zahnpasta. Ich nehme dich natürlich mit. Habt viel Spaß beim Ausprobieren.
Eure Tina von wildkrautverliebt
Welche Erfahrungen hast du mit Naturkosmetik gemacht? Welche Rezepte magst du besonders?
WILDFRÜCHTE-ESSIG: Ein Herbstgruß aus der Hecke.
Heute habe ich für euch leckere Wildfrüchte, genau genommen Hagebutten, Schlehen und Elsbeeren zusammen mit Rosmarin und Knoblauch in Weißweinessig angesetzt. Es ist schön zuzusehen wie sich die Farbe des Essig langsam rot verfärbt.
Der Essig enthält neben einer großen Menge Vitamin C zahlreiche weitere Vitamine, Mineralien und andere wertvolle Vitalstoffe und verleiht Dressings, Eintöpfen und Wintergerichten ein süß-säuerliches Aroma.
Zutaten:
Zubereitung:
Hagebutten waschen und abtrocknen. Die Enden der Hagebutten abschneiden und die Früchte halbieren. Aus dem Inneren der Frucht die Kerne und feinen Härchen entfernen. Die Hagebutten-Hälften zusammen mit den weiteren Früchten, dem Rosmarin-Zweig und dem Knoblauch in ein Schraubglas geben und mit so viel Essig übergießen, dass alles bedeckt ist. Das Glas verschließen, beschriften und an einem dunklen Ort bei Zimmertemperatur für zwei bis vier Wochen ziehen lassen. Zwischendurch immer mal kurz aufschütteln, damit die Wildfrüchte stets mit Essig benetzt sind und die Gefahr der Schimmelbildung reduziert wird. Den fertigen Wildfrüchte-Essig durch ein feines Sieb (z.B. Kaffeefilter/Teefilter) abgießen und in sterilisierte Flaschen füllen.
Tipp: Wer sich die Geduldsarbeit des Kerne-Entfernens ersparen möchte, muss den Essig nach der Ziehzeit durch ein sehr feines Tuch oder Teefilter abseihen, damit die feinen Härchen und kleinen Samen hängen bleiben.
Foto: Jörn Auf dem Kampe
MEHLBEERE - Was du über sie wissen solltest.
Die Echte MehlbeereoderGewöhnliche Mehlbeere(Sorbus aria) verdankt ihren Namen entweder dem Umstand, dass die getrockneten Früchte früher in Notzeiten zu Streckmehl vermahlen wurden, oder vom Geschmack der Beeren.
Sie gehört zur Familie der Rosengewächse und ist direkt verwandt mit der Eberesche und Elsbeere.
Die Mehlbeere erkennst du sehr leicht an den weiß-filzigen Blattunterseiten. Die leuchtend roten Früchte bleiben bis tief in den Winter hinein am Zweig hängen.
Im Gegensatz zu Vogelbeeren enthalten Mehlbeeren kaum Bitterstoffe, so können sie problemlos roh vom Baum gekostet werden. Ideal eignen sich die Beeren aufgrund des zurückhaltenden Geschmacks zum mischen mit säurebetonten Obstarten wie z.B. Quitten, Kornelkirschen oder Berberitzen.
In der Küche kannst du aus den Blüten einen Sirup herstellen. Frische Früchte kannst du zu Kompott, Marmelade, Mus, Essig oder Likör verarbeiten. Die getrockneten Früchte dienen z.B. als „Rosinen“ in Brot, Müsli, Gebäck.
In der Heilkunde finden Mehlbeeren wenig Verwendung - man isst frische Früchte gegen Durchfall, getrocknet gegen Katarrh und Husten.
Hast du schon einmal Mehlbeeren gesammelt?
Kein Herbst ohne QUITTEN-TARTE, oder?
Quitte als Kuchen ist einfach mal eine leckere Alternative zu Apfel oder Birne und auch noch unheimlich gesund.
Zutaten:
Für die Quittenfüllung:
Für den Mürbeteig:
Außerdem:
Zubereitung:
Butter, Zucker und eine Prise Salz in Rührschüssel geben und mit Handrührgerät cremig schlagen. Eigelb und Mehl mit den Händen rasch untermischen und so lange kneten, bis der Teig glatt ist. Mürbeteig zu einer Kugel formen, in Klarsichtfolie wickeln und 1 Stunde in den Kühlschrank legen.Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen. Teig auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche ausrollen. Die Auflaufform/Springform mit Butter gleichmäßig einfetten und mit dem Mürbeteig auskleiden.Backpapier auf den Teig legen und die Erbsen ins Backpapier geben. Den Mürbeteig nun für 10 Minuten blindbacken.Quitten waschen und gut abtrocknen. Anschließend vierteln, entkernen und in feine Scheiben schneiden. Zucker zusammen mit etwas Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Sobald das Wasser verkocht ist und der Zucker zu karamellisieren beginnt, die Quitten mit Vanillemark sowie dem Quittengelee hineingeben.Quitten im Karamell ca. 10 Minuten bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Rühren köcheln, bis sie weich sind. Bei Bedarf etwas Wasser hinzugeben. Warme Quittenmasse in den ausgebackenen Mürbeteig geben. Mit Pekanüssen/Mandelstiften garnieren. Tarte für weitere 15 Minuten in den Ofen geben. Zusammen mit etwas Schlagsahne genießen.
Viel Spaß beim Backen!
Foto: Jörn Auf dem Kampe
QUITTE - Was du über sie wissen solltest.
Bis vor rund einem Jahrhundert waren Quitten-Bäume weit verbreitet. Da sie sehr spät blühen blieben sie meist vor Spätfrost verschont und lieferten reiche Ernte.
Im Inneren voller Samenkerne überreichte man Quitten als Fruchtbarkeitssymbol Jungvermählten, damit sie mit Nachwuchs gesegnet würden.
Der hohe Gehalt an Pektinen verleiht den Quitten die Fähigkeit, den Darm zu reinigen, Keime und Schadstoffe im Verdauungstrakt zu binden und diese schnell aus dem Körper zu befördern.
Außerdem enthalten sie Schleimstoffe, Gerbstoffe, Mineralien und Vitamine.
Sie wirken immunstärkend, entzündungshemmend, unterstützend, reinigend, adstringierend uvm.
Quitte heilkundlich:
- Blüten und Bläser für Tee gegen Husten, Magenverstimmungen
- Früchte zur allgemeinen Immunstärkung, bei Magen-Darm-Beschwerden
- Fruchtschale für Ölauszüge, Salben
- Samen gegen Halsentzündung, zur Hautpflege
Quitten kulinarisch:
- Quittengelee
- Quittenbrot
- Kandierte Quitten
- Quittenpunsch
- Quittentarte
Was machst du alles aus Quitten?
Foto: Jörn Auf dem Kampe
HAGEBUTTEN - So kannst du Hagebutten verwenden.
Hagebutten sind tolle Herbstfrüchte und findest du gerade überall. Sie können vielseitig eingesetzt werden. In diesem Beitrag findest du ein paar Vorschläge von mir.
Liebe Grüße
Tina von wildkrautverliebt
Was machst du alles aus Hagebutten?
Foto: Jörn Auf dem Kampe
WILDE BROTBACKMISCHUNG
Wilde Samen wie Fenchel, Kümmel, Wiesenbärenklau, Wilde Möhre und Brennnessel geben diesem Brot einen besonderen Geschmack.
Im Herbst habe ich wieder viele wilde Samen gesammelt und diese nun in dieser Wilden Brotbackmischung verarbeitet. Bei meinen Workshops „Wilde Geschenke aus der Natur“ stellen wir gemeinsam eine solche Backmischung her.
Hier noch ein paar Infos zu den Wildsamen:
Brennnessel-Früchte, fälschlicherweise als Samen bezeichnet, liefern enorme Energie und wurden traditionell als Stärkungsmittel und zur Aktivierung der Lebenskräfte nach schweren Erkrankungen gegeben. Sie bringen neue Kraft bei Erschöpfung und Infektionen und stärken das Immunsystem. Auch für die sexuelle Kraft werden Brennnessel-Früchten empfohlen.
Der Geschmack der Wiesen-Bärenklau-Samen ist kräftig zitronig. Man findet ihn sehr häufig auf nährstoffreichen Wiesen. Er enthält außerdem Öle, Bitterstoffe und Kumarine.
Die Samen des Wiesenkümmels sind viel aromatischer und gehaltvoller als die des gezüchteten Kümmels. Neuere Untersuchungen ergaben, dass der Kümmel neben entkrampfenden und entzündungshemmenden Eigenschaften eine antimikrobielle und vor allem pilzhemmende Wirkung besitzt und so bei Darmpilzbefall einen positiven Effekt auf die Wiederherstellung einer gesunden Darmflora hat.
Die aromatischen Samen der Wilden Möhre schmecken wie eine Mischung aus Petersilie und Anis. Sie wächst auf trockenen Wiesen, gerne auch an Wegen, Hecken, Böschungen und auf Ödland.
Habt ihr dieses Jahr auch Wildsamen gesammelt?
Foto: Jörn Auf dem Kampe
Zutaten:
Ein Glas mit 1 l Fassungsvermögen vorbereiten. Die Backmischung ergibt 1 Kastenbrot. Zuerst die Trockenhefe mit dem Weizenvollkornmehl mischen, um später eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten. Dann die Zutaten mit Hilfe eines Trichters in der Reihenfolgen der Zutatenliste in ein Glas schichten.
Und so wird die Wilde Backmischung zum Brot:
Das Wasser, den Naturjoghurt, die gesamte Brotbackmischung und das Olivenöl für etwa 5 Minuten gründlich mit einem Handrührgerät mit Knethaken oder einer Küchenmaschine zu einem weichen Teig mischen. Eine Kastenform (30 x 11 cm) oder eine 1-kg-Brotbackform einfetten. Den Teig einfüllen und mit einem nassen Teigschaber glatt streichen. Danach mit Haferflocken, Mehl oder Saaten bestreuen. Abgedeckt für etwa 3 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen, bis der Teig knapp den Rand der Form erreicht hat. Den Backofen auf 230 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Zum Backen eine kleine feuerfeste Schüssel Wasser mit in den Ofen stellen, damit das Brot nicht trocken wird. Das Brot für insgesamt 50 Minuten backen. Nach 10 Minuten die Temperatur auf 200 °C reduzieren. Nach dem Backen aus der Form nehmen und auf einem Rost auskühlen lassen.
Viel Spaß beim Ausprobieren. Eure Tina von wildkrautverliebt
HAGEBUTTEN - Was du über sie wissen solltest.
Hagebutten sind Scheinfrüchte der Rosen. Alle Hagebutten sind essbar, nicht nur wilde sondern auch die aus deinem Garten. Hagebutten sind neben Sanddorn die heimischen Früchte mit dem höchsten Vitamin-C-Gehalt und leisten daher einen wertvollen Beitrag zur Ernährung. Außerdem enthalten sie Flavonoide, Carotine, Gerbstoffe, Vitamine uvm.
Sie wirken immunstärkend, entzündungshemmend, kräftigend, krampflösend, schmerzstillend, wundheilend uvm.
Volksheilkundlich werden Hagebutten gegen Erkältungskrankheiten und zur Stärkung des Immunsystems meist als Tee getrunken, auch ein Pulver a und in der Medizin wird aus den Früchten und Kernen ein Pulver zur Behandlung von Arthrose hergestellt.
Aus deiner Kindheit sind dir Hagebutten-Kerne als Juckpulver bekannt. Die kleinen, feinen Härchen mit Widerhaken umgeben die winzigen Kerne und Jucken bei Hautkontakt. Sie sind nicht nur als Juckmittel geeignet, sondern ergeben auch einen wertvollen Kernlestee.
Sammel-Tipp:
Du kannst Hagebutten sowohl vor oder nach dem ersten Frost sammeln. Vor dem Frost sind sie noch fest und können gut getrocknet werden. Nach dem Frost sind die Früchte weicher und eignen sich für die Herstellung von Marmelade.
Entkernen?
Ich selbst entkerne nicht, wenn ich z.B. Hagebutten-Puler, Essig, Oxymel oder Ölauszüge herstelle. Jedoch filtere ich die fertigen Produkte durch einen feinen Tee- oder Kaffeefilter, damit die lästigem, juckenden Härchen der Kerne darin verbleiben.
Foto: Jörn Auf dem Kampe
Wer steckt eigentlich hinter WILDKRAUTVERLIEBT?
Mein Name ist Tina und meine besondere Leidenschaft sind essbare Wildpflanzen und Heilkräuter. Aufgewachsen bin ich in einem kleinen bayerischen Dorf, ganz idyllisch in einem Haus mit großem Gemüsegarten. Schon als Kind hatte ich dort mein eigenes Beet und erkundete auf abenteuerlichen Streifzügen die umliegenden Wiesen und Wälder.
Vor einem guten Jahr habe ich mir einen großen Herzenswunsch erfüllt. Und habe eine Ausbildung zur Kräuterpädagogin absolviert.
Natürlich möchte ich euch in diese faszinierende und wunderbare Welt der Wildkräuter entführen. ☺️ In den Kräuter und Heilpflanzen vor unserer Haustüre liegt so viel Kraft sowie altes, überliefertes Wissen, das immer mehr in Vergessenheit gerät.
Folgt mir auf eine wundersame Entdeckungsreise durch die Natur. Dort sammle und verarbeite ich zu allen Jahreszeiten essbare und heilkräftige Knospen, Blüten, Blätter und Wurzeln. Und gebe mein Pflanzenwissen an euch in Workshops und Wildkräuterwanderungen weiter.
Wer von euch ist ebenfalls so wildkrautverliebt wie ich?
Ich kann es nicht erwarten euch kennenzulernen.
Eure Tina von wildkrautverliebt
Foto: Jörn Auf dem Kampe